ÜBER MICH


Seit 1987 wohne ich in der Kreisstadt Unna. Der Name der Stadt Unna ist vielen Menschen durch die Landesstelle Unna-Massen (LUM) bekannt.

Die 2,5 Millionen Aussiedler, die seit 1951 aus Polen, Rumänien, der ehemaligen Sowjetunion und anderen Vertreibungsgebieten kamen, wurden nach der Registrierung in den ehemals acht Bundesaufnahmeeinrichtungen (Friedland, Bramsche, Dranse, Hamm u. a.) auf die 396 Gemeinden und Kommunen des Landes Nordrhein-Westfalen verteilt. Die jüdischen Kontingentflüchtlinge, Kriegsflüchtlinge und sonstige Zuwanderergruppen sammelten auch ihre ersten Erfahrungen in Unna-Massen.

Die LUM hat sich im Laufe der Zeit zur Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Über ein Fünftel (21,8%) aller Zuwanderer Deutschlands nimmt das Land Nordrhein-Westfalen auf.

Es ist bekannt, dass nach dem Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes die Zuwandererzahl deutlich rückläufig wurde. Während einige Bundesländer ihre Landesaufnahmeeinrichtungen schließen bzw. in Friedland den Sprachkurs absolvieren lassen und erst dann im Lande aufnehmen, entwickelt sich die Landesstelle zu einem Kompetenzzentrum für Integration.

Seit 1988 bin ich mit meiner Ehefrau Olga unmittelbar im Integrationsprozess aktiv dabei.
Irgendwie fanden viele Menschen der ehemaligen Sowjetunion unsere Telefonnummer heraus. Das war für uns aufwändig, wenn wir nachts angerufen wurden und beraten, helfen sollten.

Fünfjährige Beschäftigungen in der Bundesaufnahmeeinrichtung Hamm und zehnjähriger sozialdiakonischer Dienst an Menschen im Auftrage der Freikirchen als Regionalbeauftragter für Aussiedlerarbeit im Lande NRW, prägten mich. Aus diesem Grunde nannte ich mein Büro auch „Übersetzungsdienst Waldemar Seibel“.

1992 wurde ich für wichtige humanitäre Aufgaben in Russland ausgewählt. Das DRK bescheinigte später, dass man bei meiner Wahl „besonderen Wert" auf die Verlässlichkeit, die Kontinuität, die Belastbarkeit, vor allem aber Wert auf die sprachliche Gewandtheit gelegt habe. Diese Aufgaben seien auch nur deshalb mit Erfolg abgeschlossen worden, weil die Gespräche und Verhandlungen mit großer Sensibilität und der perfekten Beherrschung der russischen Sprache geführt wurden“.

Bei der Betreuung und Beratung der Aussiedler in Fragen der Anerkennung von Befähigungsnachweisen, Kontoklärungen nach dem Fremdrentengesetz, Durchführung der Aufnahmeverfahren nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG) usw. merkte ich bald, dass einige Übersetzungen wesentlich bessere Qualität erforderten. Bei Kontoklärungen mussten wir wegen Übersetzungsfehlern sogar Klagen führen. Aus diesem Grunde setzte ich mir die Übersetzerermächtigung für den Bezirk des Oberverwaltungsgerichtes Hamm als primäres Ziel. Dank des Studiums in der ehemaligen Sowjetunion und in Deutschland habe ich die begehrte Ermächtigung beim ersten Prüfungstermin im Jahre 1999 erreicht und bin seitdem als ermächtigter Übersetzer /Dolmetscher für den Bezirk des Oberlandesgerichts Hamm tätig.